Darmgesundheit: Was ist das Leaky Gut Syndrom?

Was ist das Leaky Gut Syndrom?

 Wenn die Darmwand durchlässig wird, können viele Beschwerden auftreten

 

 

Leaky Gut oder auch durchlässiger Darm – das klingt beängstigend, doch was bedeutet es denn genau? Wie erkennt man das Syndrom und wie kann man die Darmgesundheit aktiv unterstützen? Diese und weitere Fragen rund um das Leaky Gut Syndrom beantworten wir hier:

 

Unser Darm teilt sich in Dickdarm und Dünndarm auf und beherbergt ca. 100.000 Milliarden Bakterien. Diese übernehmen wichtige Aufgaben für das Immunsystem, den Stoffwechsel und die Verdauung.

 

Unser Darm verfügt zudem über eine ausgedehnte Darmschleimhaut mit rund 4. 000 Quadratmeter Fläche. Gerade diese Darmschleimhaut ist wichtig für unsere Gesundheit. Denn sie ist die Barriere, die unseren Darm von unserem Blutkreislauf trennt. Sie sorgt dafür, dass nur lebensnotwendige Stoffe aus dem Darm in den Blutkreislauf gelangen.

 

Wenn es richtig funktioniert, bildet diese Schleimhaut einen engen Schutzschild mit kleinen Öffnungen, durch die Wasser und Nährstoffe in den Blutkreislauf gelangen, während schädliche Stoffe im Inneren verbleiben. So kann eine gesunde Darmschleimhaut kontrollieren, was in den Blutkreislauf aufgenommen wird.

 

Doch wenn diese Barriere angegriffen wird, können größere Löcher entstehen. Der Darm wird durchlässiger, das bezeichnet man als Leaky Gut. Medizinisch ist noch nicht klar definiert, ob Leaky Gut eine eigenständige Erkrankung ist oder ein Symptom, das bei verschiedenen Erkrankungen auftreten kann.

 

Bei Leaky Gut kann die Darmschleimhaut große Risse oder Löcher haben, so dass teilweise verdaute Nahrung, Giftstoffe, Bakterien und Toxine direkt in den Blutkreislauf und in das darunterliegende Gewebe gelangen können. Dies kann Entzündungen und Veränderungen der Darmflora auslösen, die zu Problemen im Verdauungstrakt und darüber hinausführen können.

 

Damit Sie die wichtigsten Antworten und um Lekay Gut bekommen, widmen wir uns in diesem Beitrag den folgenden Punkten:

 

  1. Leaky Gut – was sind die Ursachen?
  2. Welche Erkrankungen können durch Leaky Gut ausgelöst werden?
  3. Das sind 10 Anzeichen für einen undichten Darm
  4. 7 Tipps für einen gesunden Darm

 

 

Leaky Gut – was sind die Ursachen?

Wir alle haben in gewissem Sinne einen undichten Darm, da die Barriere nie völlig undurchdringlich sein soll. Einige von uns haben vielleicht eine genetische Veranlagung und reagieren empfindlicher auf Veränderungen im Verdauungssystem, aber unsere DNA trägt nicht die alleinige Schuld.

 

Das moderne Leben kann tatsächlich der Haupttreiber von Darmentzündungen sein. Es gibt immer mehr Hinweise darauf, dass eine Ernährung, die wenig Ballaststoffe hat und reich an Zucker und gesättigten Fettsäuren ist, Leaky Gut Syndrom auslösen kann. Auch starker Alkoholkonsum und Stress scheinen unser Darm-Gleichgewicht zu stören.

 

Alles in allem sind es 8 Faktoren, die vermutlich eine Rolle spielen:

 

  • Eine ungesunde zuckerreiche Ernährung, insbesondere zu viel Fruktose, schadet der Barrierefunktion der Darmwand.
  • Die langfristige Anwendung von Nicht-steroidale entzündungshemmende Medikamente (NSAIDs) wie Ibuprofen kann die Darmdurchlässigkeit übermäßig erhöhen.
  • Alkoholkonsum kann die Darmpermeabilität erhöhen.
  • Vitamin-A-, Vitamin-D- und Zinkmangel führten jeweils zu einer erhöhten Darmdurchlässigkeit.
  • Chronische Entzündungen im ganzen Körper können zum Leaky Gut Syndrom beitragen.
  • Chronischer Stress ist ein Faktor, der zu multiplen Magen-Darm-Erkrankungen beiträgt, einschließlich undichter Stellen.
  • Es gibt Millionen von Bakterien im Darm, einige vorteilhaft und einige schädlich. Wenn das Gleichgewicht zwischen beiden gestört ist, kann dies die Barrierefunktion der Darmwand beeinträchtigen.
  • Hefe ist natürlich im Darm vorhanden, aber eine Überwucherung kann dazu beitragen, dass undichte Bereiche in der Darmschleimhaut entstehen.

Welche Erkrankungen können durch Leaky Gut ausgelöst werden?

Wir wissen bereits, dass eine erhöhte Darmdurchlässigkeit bei bestimmten Magen-Darm-Erkrankungen wie Zöliakie, Morbus Crohn und Reizdarmsyndrom eine Rolle spielt. Die größte Frage ist nun, ob ein undichter Darm Probleme an anderer Stelle im Körper verursachen kann.

 

Die Forschungswelt boomt heute mit Studien, die zeigen, dass Modifikationen der Darmbakterien und Entzündungen eine Rolle bei der Entstehung mehrerer chronischer Erkrankungen spielen können. Einige Studien zeigen, dass Leaky Guts mit anderen Autoimmunerkrankungen (Lupus, Typ-1-Diabetes, Multiple Sklerose), chronischem Müdigkeitssyndrom, Fibromyalgie, Arthritis, Allergien, Asthma, Akne, Fettleibigkeit und sogar psychischen Erkrankungen assoziiert werden kann.

 

Ein Bericht aus dem Jahr 2017 legt nahe, dass ein undichter Darm zu psychischen Erkrankungen wie Angstzuständen und Depressionen beitragen kann. Grund hierfür ist die sogenannte Darm-Hirn-Achse. Das ist die Beziehung zwischen dem Magen-Darm-Trakt und dem Gehirn. Um diese Behauptung stabil zu untermauern, müssen die Wissenschaftler jedoch noch weiter forschen. Es liegen nämlich noch keine klinischen Studien am Menschen vor, die eine solche Ursache und Wirkung belegen.

 

Das sind 10 Anzeichen für einen undichten Darm

Laut Dr. Leo Galland, Direktor der Foundation for Integrated Medicine, könnten die folgenden Symptome Anzeichen eines undichten Darms sein:

 

  • Chronischer Durchfall, Verstopfung oder Blähungen
  • Ernährungsmängel
  • Schlechtes Immunsystem
  • Kopfschmerzen, Hirnnebel, Gedächtnisverlust
  • Übermüdung
  • Hautausschläge und Probleme wie Akne, Ekzeme oder Rosacea
  • Heißhunger nach Zucker oder Kohlenhydraten
  • Arthritis oder Gelenkschmerzen

 

Wenn Sie eines oder mehrere dieser der Symptome haben, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Gerade Beschwerden des Magen-Darm-Trakts können vielerlei Ursachen haben und sollten daher medizinisch abgeklärt werden.

 

Unser Tipp bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen

Auch wenn die genauen Ursachen für die Entstehung von chronischen Darmerkrankungen nicht bekannt sind, stehen besonders Beeinträchtigungen der Schleimhautbarriere des Darms sowie eine Fehlregulation des Immunsystems im Fokus. Letzteres zeigt sich dann auch dafür verantwortlich, warum die Entzündungen nicht abklingen, sondern die Symptome sprichwörtlich befeuern.

 

7 Tipps für einen gesunden Darm

Es gibt Schritte, die Sie ergreifen können, um Ihre Darmgesundheit zu verbessern. Einer der Schlüssel zu einem gesünderen Darm ist die, Anzahl der nützlichen Bakterien zu erhöhen. Dazu können Sie die folgenden Tipps nutzen:

 

  • Schränken Sie die Aufnahm raffinierter Kohlenhydrate ein: Schädliche Bakterien gedeihen von Zucker und eine übermäßige Zuckeraufnahme kann die Darmbarrierefunktion beeinträchtigen.
  • Nehmen Sie eine probiotische Ergänzung zu sich: Probiotika sind nützliche Bakterien, die Ihre Darmgesundheit verbessern können. Probiotische Nahrungsergänzungsmittel haben sich als vorteilhaft bei Magen-Darm-Erkrankungen erwiesen.
  •  Essen Sie fermentierte Lebensmittel: Fermentierte Lebensmittel wie Joghurt, Kimchi, Sauerkraut, Kefir und Kombucha enthalten Probiotika, die die Darmgesundheit verbessern können.
  • Essen Sie reichlich Ballaststoffe: Lösliche Ballaststoffe, die in Obst, Gemüse und Hülsenfrüchten gefunden werden, ernähren die nützlichen Bakterien im Darm.
  • Reduzieren Sie NSAIDs: Die langfristige Nutzung von NSAIDs wie Ibuprofen trägt zum Leaky Gut Syndrom bei.
  • Bewegen Sie sich regelmäßig: Bewegung ist ein ebenso wichtiges Element für eine darmgerechte Lebensweise, denn Fitness sorgt für eine größere Diversität der Darmflora bei gesunden Erwachsenen.
  • Superfoods für Ihren Darm: Es gibt einige Lebensmittel, die Ihre Darmgesundheit stärken können. Dazu zählen etwa Artischocken, Blaubeeren und Leinsamen.

 

Unser Tipp zur Darmgesundheit: 

Für den Darm ist eine gesunde Lebensweise von entscheidender Bedeutung. Zum einen liebt der Darm Bewegung, denn nur regelmäßige Bewegung treibt ihn richtig an. Zum anderen sorgt eine ausreichende Wasserzufuhr von zwei bis drei Litern am Tag für die optimale Funktion aller Organe und eine angeregte Verdauung im Darm.

 

Darüber hinaus ist auch die Art und Weise der Nahrungsaufnahme ein sehr wichtiger Baustein für die Darmgesundheit. Dabei geht es um eine ruhige und nicht hastige Nahrungsaufnahme und das sorgfältige Kauen der Nahrung, was dem Darm seine

 

Leaky Gut: Wenn der Darm durchlässig wird

Unser Darm ist ein faszinierendes Organ mit vielfältigen Aufgaben. Diese werden unter anderem durch die Darmschleimhaut übernommen, die dafür sorgt, dass Bestandteile aus dem Darm in unseren Blutkreislauf gelangen.

 

Wenn die Darmschleimhaut geschädigt ist, wird diese durchlässiger. So gelangen auch andere Stoffe wie etwa Gifte in den Blutkreislauf. Diese durchlässige Darmschleimhaut wird mit dem englischen Begriff Leaky Gut Syndrom bezeichnet.

 

Dieses Syndrom kann viele Beschwerden auslösen, darunter etwa Verdauungsbeschwerden, Übermüdung und Hautirritationen. Zudem sehen einige Forscher einen Zusammenhang durch einen geschädigten Darm und psychische Erkrankungen, da der Darm über die Darm-Hirn-Achse mit dem Gehirn verbunden ist.

 

Zwar fehlen noch einige wissenschaftliche Studien, um alle Vermutungen und Annahmen rund um das Leaky Gut Syndrom zu belegen, doch eines ist sicher: Unsere Darmgesundheit ist grundlegend für uns! Denn unser Darm ist mitverantwortlich für unser Immunsystem, Stoffwechsel, Verdauung und viel mehr.

 

Aus diesem Grund ist es ratsam, auf eine gesunde Ernährung zu achten — mit viel Superfood, probiotischen Lebensmittel und ergänzend regelmäßigem Training. Denn ein gesunder Lebensstil mit einer ausgewogenen Ernährung und regelmäßiger Bewegung sorgt dafür, dass unser Darm gesund bleibt.